26. Sep 2022

MEGA-Marsch Köln 2022 - 100 km

Am Samstag, den 19.09.2022 war es so weit. Der Megamarsch in Köln stand auf dem Programm. Nach unserem Start beim Panorama Marsch im letzten Jahr, welcher aufgrund von einem Unwetter bei KM 60 abgebrochen wurde, wollten wir es dieses Jahr wieder wissen. 100 Km in 24 Stunden! Was eine Challenge.
Mit 4 Kollegen (Jan, Marek Chris und Jonas) gingen wir an den Start, um uns dieser Herausforderung zu stellen. Gestartet wurde um 12:15 Uhr am Fühlinger See. Der Wetterbericht sagte leider kein allzu gutes Wetter voraus. Über den Tag hinweg muss man aber sagen, dass wir von großen Regenfällen größtenteils verschont wurden.
Gegen 15:50 Uhr erreichten wir den ersten Verpflegungspunkt. Hier konnten wir uns das erste Mal stärken und unsere Getränkereserven auffüllen. Nach einem kurzen Halt ging es dann auch recht zügig weiter.

Um 19:30 Uhr erreichte die Wandergruppe den 2ten Verpflegungspunkt. Hier musste uns leider der erste Mitstreiter (Jan) aufgrund von mehreren Blasen verlassen. In der Dämmerung ging es nach einem etwas längerem Stopp weiter auf die Piste. Bei Kilometer 50 reduzierte sich die Gruppe dann um einen weiteren Läufer. Marek hatte bis hierher alles gegeben, aber musste an der Stelle auf seinen Körper hören, der einfach nicht mehr weiter wollte. Bei den verbleibenden beiden Läufern (Chris und Jonas) merkte man nun aber auch sichtlich die Strapazen der anhaltenden Dauerbelastung an. Das Tempo hatte sich inzwischen stark reduziert und jeder Schritt schmerzte. Gut war, dass man unterwegs immer mit anderen Teilnehmern ins Gespräch kommen konnte, um sich mit Gesprächen von den Schmerzen und auch der einsetzenden Müdigkeit abzulenken.  An Verpflegungspunkt 3 angekommen (23:40 Uhr), entschied sich auch Chris an der Stelle abzubrechen. Er hatte starke Hüftschmerzen und wollte kein weiteres Risiko eingehen.

In einer 3er Gruppe machte sich Jonas nun weiter auf den Weg, um zu versuchen das schier unmögliche zu schaffen. Aufgrund der ausgedehnten Pause an VP3 war sein Körper runter gekühlt und es dauerte einige Kilometer, bis er wieder auf Temperatur gekommen war. Gegen 3:40 Uhr war dann endlich der 4. Verpflegungspunkt erreicht. Jonas konnte vor lauter Schmerzen und Müdigkeit nichts mehr essen und hat mit Cola versucht neues Leben in seinen Körper zu hauchen. Nach gut 45-minütiger Pause, waren die ersten Schritte die absolute Hölle. Die letzten 10 Kilometer, Jonas war inzwischen mit einer Läuferin allein unterwegs, stellten sich als absolute Herausforderung dar. Ewig lange Feld- und Schotterwege, einsetzender Regen und eine teils fragwürdige Streckenführung machten es den beiden richtig schwer. Wirklich geredet wurde nun auch nicht mehr, jeder war auf sich und seine Schritte konzentriert. Gegen 7:00 Uhr bei Kilometer 95 ging dann die Sonne wieder auf und man verspürte einen gewissen Booster. Jetzt kann man es tatsächlich schaffen. Sofort wurde der Gang wieder etwas leichtfüßiger. Zumindest war das Gefühl so. Und dann, um 8:10 Uhr war es endlich so weit, nach 19 Stunden und 50 Minuten war das Ziel erreicht. Pure Erleichterung und Freude. 100 Km in 24 Stunden – Geschafft! Was für eine Leistung, die hautsächlich im Kopf entschieden wurde.

Erschöpft, aber überglücklich nahm Jonas seine Medaille und Urkunde entgegen.
Herzlichen Glückwunsch an alle 4 Läufer, die sich ohne wirkliche Vorbereitung dieser Challenge gestellt haben. Mal sehen, welcher Herausforderung wir uns nächstes Jahr stellen werden.