12. Jun 2017

Next Step - wie plane ich den nächsten Karriereschritt

Gründe, die eigene Karriere auf die nächste Stufe zu heben, gibt es viele. Vielleicht winkt eine Gehaltserhöhung, ein komplett neues Berufsbild oder eine höhere Position im Unternehmen. Manche denken, eine Karriere ließe sich nicht planen, das richtige Timing und persönliche Beziehungen seien für das Vorankommen wichtiger als individueller Einsatz. Ganz so schicksalshaft ist es dann zum Glück doch nicht um das berufliche Fortkommen bestellt. Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich jeder Karriereschritt pushen und in neues Fahrwasser bringen. Zehn Tipps für eine bessere berufliche Zukunft.

1. Sich über die Gründe klar werden

Unterschiedliche Ursachen zeichnen sich dafür verantwortlich, einen Sprung auf der Karriereleiter wagen zu wollen oder an einer neuen Arbeitsstelle besser bezahlt zu werden. Keinesfalls sollte die Entscheidung aus einer Wut heraus getroffen werden. Es empfiehlt sich eher, eine Art persönliche Checkliste anzufertigen und abzuwägen, ob die Punkte darauf für eine berufliche Veränderung sprechen. Ein typischer Grund, um die Karriere voranzutreiben, ist das Gefühl, beruflich gegen eine Wand zu laufen und weder Unterstützung noch Förderung zum Fortkommen zu erfahren. Nicht nur in kreativen Berufen gilt, dass eine mangelnde Entfaltung der eigenen Talente und Fähigkeiten auf Dauer ebenso zu Frust führt wie eine Unterbezahlung. Auch wenn Aufstiegsmöglichkeiten nicht gegeben sind oder das Arbeitsumfeld aufgrund von Mobbing oder einem allgemein schlechten Betriebsklima untragbar wird, sollte Karriereplanung ins Auge gefasst werden. Dabei bedeutet ein Karriereschritt nicht immer, das Unternehmen wechseln zu müssen. Auch firmenintern ist ein Aufstieg oft möglich.

2. Keine impulsiven Entscheidungen treffen

Jeder Arbeitnehmer kennt den Impuls, alles hinschmeißen zu wollen. Aus der Wut über einen verpatzten Auftrag, unzufriedene Kunden und störrische Mitarbeiter sind schon so manche halb garen Karriereentscheidungen gefällt worden. Stress und Unzufriedenheit sind denkbar schlechte Karriereplaner. Wer den entscheidenden Schritt wagen will, sollte sich ein langes Wochenende oder sogar einen ganzen Urlaub Zeit nehmen, das weitere Vorgehen zu überdenken. Schnelle Lösungen bringen in der Regel nur noch mehr Frust. Deshalb sollte die erste Chance, die sich bietet, genau auf ihre Machbarkeit geprüft werden.

3. Ziele definieren

Ob firmenintern eine Karriere ins Auge gefasst oder sich auf einen neuen Job beworben wird - der Weg ist das Ziel. Es muss nicht immer der ganz große Sprung auf der Karriereleiter sein, auch Teilziele führen zu neuen Horizonten. Wenn auf eine Führungsposition, eine Auszeichnung oder die Leitung eines neuen Projektes hingearbeitet wird, kann das Anfertigen einer Mindmap Struktur geben. Visualisiert werden sollte auch die eigene Zukunft im Job. Wo sieht man sich selbst in einem Jahr, in fünf oder in zehn? Ist die Marschroute abgesteckt, heißt es, Verantwortung für die Karrieremöglichkeiten zu übernehmen. Diese ist übrigens je nach Alter unterschiedlich. Bis etwa 35 Jahre steht der Erfolg an sich im Mittelpunkt, die nächsten zehn Jahre sind dann vom Wunsch nach Stabilisierung und Spezialisierung geprägt, während die letzte Phase des Arbeitnehmerlebens darauf fokussiert ist, Sinn und Erfüllung im Tun zu finden.

4. Think big versus kleine Schritte

Irgendwo gab es immer dieses eine Seminar, auf dem einen ein Coach erzählt hat, dass nichts den Träumen von der großen Karriere im Weg stünde außer den Barrieren im eigenen Kopf. Es gibt Karrieremenschen, bei denen “Think big” tatsächlich hervorragend funktioniert und die mit ihren Visionsboards einer glorreichen Zukunft entgegengestrebt sind. Genauso gibt es diejenigen, die ihre Karriere gern in kleinen Schritten geplant sehen möchten. Letztendlich ist das eine Typfrage, doch für welche Strategie man sich auch entscheidet: Wichtig ist, dass man bei der Benennung von Karrierezielen realistisch und sich selbst gegenüber ehrlich bleibt. Angst ist jedoch ein schlechter Begleiter. Man sollte sich bei der Karriereplanung auf keinen Fall ins Bockshorn jagen lassen und sich mit Sätzen wie “Das schaffe ich ja sowieso nicht!” demotivieren.

5. Kenntnisse auffrischen

Die Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt entwickeln sich rasend schnell. Es empfiehlt sich, ehrlich und realistisch die eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten zu überprüfen und wenn notwendig, Seminare, Fortbildungen oder Sprachkurse zu belegen. Sich alleine auf einem Uniabschluss auszuruhen, bringt heute nicht mehr viel. Personaler wollen Soft Skills sehen und welche Erfahrungen ein Bewerber in seinem Beruf bislang gemacht hat.

6. Auf Netzwerke zurückgreifen

Alte Studienfreunde, Verwandte, Freunde oder auch der Professor von damals können bei der Karriereplanung behilflich sein. Aber heute läuft auch vieles über professionelle Netzwerke wie Xing oder LinkedIn. Hier hilft es, sich mit Menschen zu vernetzen, die einem bei dem nächsten Karriereschritt unterstützen oder für die jeweilige Branche wichtiges Feedback geben. Auch Personalberater oder eine Personalvermittlung leisten wertvolle Dienste und können zum gewünschten Erfolg führen (vgl. Artikel „Vorteile Zusammenarbeit mit Personalberater [Link]).

7. Präsenz zeigen

Wichtig ist, egal ob online oder offline, Präsenz zu zeigen. Fachmessen oder Konferenzen können sich als echtes Eldorado für alle, die den nächsten Karriereschritt planen, entpuppen. Wer sich beruflich verändern will, hat hier die Möglichkeit, direkt mit Personalentscheidern oder anderen Verantwortlichen ins persönliche Gespräch zu kommen. Das schafft eine Nähe, die keine schriftliche Bewerbung oder Netzwerken im Internet erzielen kann.
 

8. Karriereplanung auf dem direkten Weg

Nicht jeder ist der Typ für Eigeninitiative, manchmal lässt der aktuelle Job auch keinen Freiraum zu, um den nächsten Karriereschritt zu planen. In diesem Fall kann es hilfreich sein, eine Personalvermittlung oder einen Personalberater hinzuzuziehen. Wer sich in die Hände eines solchen Profis begibt, den erwartet in der Regel eine persönliche Karriereberatung und eine individuell ausgearbeitete Bewerbungsstrategie. Ein Personalberater filtert die Kompetenzen des Kandidaten heraus und verfügt über Insiderwissen, profunde Branchenkenntnisse und erhält Zugang zu Stellenausschreibungen abseits des regulären Marktes. Das kann viel Zeit und Nerven sparen. Auch Diskretion wird in einer Personalvermittlung großgeschrieben, was in vielen Berufen ein nicht zu unterschätzender Faktor ist.

9. Karrierewechsel und Quereinstieg

Nicht jeder ist mit seinem aktuellen Job glücklich. Unangenehme Arbeitsbedingungen, aber auch das Gefühl, eigentlich eine ganz andere Bestimmung zu haben, lassen über einen Karrierewechsel nachdenken. Mancher Berufswechsel erfordert Weiterbildungen, ein anderer das notwendige Startkapital. Das Budget sollte in jedem Fall genau durchgeplant und kalkuliert werden, um böse Überraschungen zu vermeiden. Karrierewechsler und Quereinsteiger sollten sich in jedem Fall genug Zeit geben, ihr Vorhaben genau unter die Lupe zu nehmen. Denn an jedem Anfang steht eine gründliche Recherche.

10. Karriereplanung und Lebensumstände

Eine Karriere muss zu den individuellen Lebensumständen passen. Verändern die sich, steht oft auch eine Reorganisation des beruflichen Profils auf dem Programm. Wer aufgrund der Familie oder Gesundheit zurücktreten möchte, verschlechtert sich entgegen landläufiger Meinung nicht automatisch. Wichtig ist jedoch, die Karriereplanung mit der Familie durchzusprechen und zu koordinieren. Alleingänge und ein falsch verstandener Selbstverwirklichungstrip nutzen nichts, wenn Nahestehende am Ende darunter leiden müssen.